Hallo,
erstmal danke für die netten Antworten und Aufmunterungen!
Hier kommt der zweite Teil meines After-Action Reports...
Tag 2
Samstag der 06.08.2016
Das erste Spiel des Tages sollte im "Pincer" gegen England stattfinden. Ein Pairing, dass wir uns so nicht gewünscht hatten, da von vorneherein klar war, dass die englischen Listen allesamt sehr stark in den defensive Battles sein würden.
Ich wurde gegen die Liste von Paul gepaart, der die 1. Army Recce Squadron spielte. Dies war eigentlich eine recht gute Paarung für mich, allerdings war die gegnerische Liste mit 12 Platoons sowohl im Angriff als auch der Verteidigung ziemlich hart aufgestellt.
Hier die Liste:
HQ: Humber LRC III
CP1: 3 Humber LRC III, 2 Humber III
+2x 3 Carrier mit 50cals
CP2: 2 Humber LRC III, 1 Humber III
+2x 3 Carrier mit 50cals
CP3: Assault Platoon mit Piat
2x 4 6pdr Portees
Field Platoon Royal Engineers (die er in diesem Spiel als Rifle Platoon aufstellte)
2x 4 25pdr Troops
Limited Hurricane AirSupport
Wir würfelten darum wer verteidigen würde: nach zwei draws (2 und 3), erwürfelte er sich das Privileg angreifen zu dürfen. Mit den Worten: "I think this is a lost game for me..." (sinngemäß), fingen wir an das Spielfeld vorzubereiten.
Ich entschied mich für die Hälfte mit vielen Kornfeldern und einigen Gebäuden auf diesem Wüstentisch, um möglichst gute Sichtlinien ziehen zu können und einige ambush-spots zu haben, auch wenn er mich mit seinen extrem vielen Recce-Einheiten swarmen würde.
Aufgestellt habe ich dann: Infanterie mit 250ern, Pak38 (im Ambush), die 223/222 und die Artillerie. Die Überlegung war, ihn mit seiner Artillerie möglichst schlecht treffen und smoken zu lassen und mit den Panthern usw. aus der Reserve reagieren zu können (hier auch gerade wegen des Airsupports.
Infanterie und Recce hielten das vordere Objective und blockierten eine Straße, während die Artillerie das hintere Objective deckte.
Seine Aufstellung war agressiv und er stellte alles, sogar die Artillerie, möglichst weit vorne auf.
Das Spiel begann mit den Recce-Bewegungen. Ich verschob meine Recce nach vorne, musste sie aber in Deckung lassen und konnte seine Bewegungen nicht besonders gut einschränken und so konnte Paul recht weit vorziehen.
Sein erster Spielzug begann dann mit dem vorziehen aller Einheiten, inklusive seiner Infanterieeinheiten, aufgesessen auf je einer Carrierpatrol.
Er zog auf der mittleren Straße eine LRC/Humber Patrol vor und raste auf mein hinteres Objective zu. Seine Carrier, Portees und Infanterie nutzen Wald und andere Deckung und waren schon im ersten Spielzug gefährlich nah zum vorderen Objective.
Die Schussphase war ein absoluter Graus. Erst nebelt er meine 250er und die Recce und beginnt dann in aller Seelenruhe mit 50cals und Humbern auf meinen Einheiten herumzuschießen. Selbst ohne aufhebens vom gone to ground, werden alle 3 Fahrzeuge meiner 222er Patrol gebailed, das Infanterieplatoon gepinnt und auch ein 250er gebailed. Das ging noch recht glimpflich aus, zeigte mir aber schonmal wie viel Feuerkraft seine Einheiten kumuliert hatten.
Ich hielt meinen Ambush zurück, um eine eventuelle Lücke im nächsten Spielzug stopfen zu können, entspinnte Infanterie und ließ die Recce-Autos allesamt wieder einsteigen. Puh!
Bewegung fand bei mir keine statt, da ich die volle Feuerkraft meiner vorhandenen Geschütze ausnutzen wollte.
Mein Feuer blieb bis auf eine Ausnahme ineffektiv: meine 222er zerstörten die beiden auf der mittleren Straße vorpreschenden LRCs, sonst konnte mein konzentriertes MG-Feuer keinen Erfolg erzielen und die Artillerie rangte zwar ein, konnte aber nur eine Einheit Portees pinnen.
Ich hatte schon ein schlechtes Gefühl, als ich meinen Spielzug beendete und er seinen zweiten begann.
Paul zog wieder seine Einheiten vor und umfasste mit 3 Carrierpatrols, zwei Infanterie-Einheiten und seinen Portees meine Infanterie.
Auf meiner rechten Seite zog er seine angeschlagene LRC Patrol hinter die Deckung von Mauern und Gebäuden zurück.
Jetzt waren ausnahmslos alle seine Einheiten in Schussposition und ein Hagelsturm aus Feuer ging auf die wenigen Fahrzeuge und Infanteristen der deutschen Aufklärungseinheit nieder.
Das Feuer der Portees zerstörte eines meiner Sdkfz 222 und bailte die anderen Fahrzeuge der Einheit.
Konzentriertes 50cal-Feuer erschoss einen meiner wenigen Infanteristen, die Humber zerstörten ein Sdkfz 250 und bailten das 250er mit 3,7cm Pak, während seine Artillerie größtenteils ihre Ziele verfehlte.
Zu allem Überfluss war eine Hurricane aus den Wolken gestürzt und warf eine Bombe in meine Artillerie, die aber zum Glück nicht traf.
Meine Sdkfz 222er Einheit hielt stand und floh nicht vom Feld.
Meine Aufklärer quittierten diesmal den Dienst und flohen zusammen mit meinem überlebenden Sdkfz 250 vom Feld.
Nun griff eine Carrier-Patrol meine Infanterie an, die aber dank massiven Abwehrfeuers einen bailen konnte und einen weiteren im Nahkampf zerstörte. Einen Test konnte ich so leider nicht erzwingen, aber immerhin war der erste Angriff abgewehrt worden.
Nun war ich in arger Bedrängnis und zündete meinen Pak-Ambush. Den musste ich aufgrund seines massiven Angriffs und die Schwarmtaktik seiner Recce-Einheiten recht weit hinten aufstellen. Allerdings hatte ich trotzdem gute Schusskanäle offen.
Die Infanterie entpinnte sich erneut.
Mein Feuer war recht effektiv diese Runde (jedenfalls was das bailen diverser Carrier anging). Mein MG-Feuer, Artilleriebeschuss und das eingreifen meines Kommando 8-Rad bailten immerhin 5 Carrier und zerstörten einen weiteren. Die Pak versiebte grandios viele Schüsse auf 3en und 4en und konnte keinerlei Erfolge erzielen.
Um wenigstens ein bischen was zu erreichen griff ich mit einem Infanteristen die fast vollständig gebailten Carriereinheiten an. 6 Schuss defensive Fire beendeten den kühnen Vorstoß aber sofort und ließen mir nurnoch drei Mann auf dem Objective übrig.
Der dritte Spielzug sah ähnlich aus, wie die vorhergehenden: er stieg mit dem Groß der Carrier ein, brachte seine beiden Infanterieeinheiten in Position, erschoss wieder einen Infanteristen (die Standhaft blieben), zerstörte meinen Kommando 8-Rad und griff dann mit der Infanterie an. Zwar wurden zwei britische Rifleteams zerstört, diese beendeten den Nahkampf dann aber sofort und schickten die verbliebenen deutschen Grenadiere zu ihren Kumpels auf mein Tablett.
Es wurde konsolidiert und wenn ich nun keine Reserven bekommen würde, sähe es wirklich finster aus.
Ein letzter Lichtblick des Spiels waren jedoch die Panther, die mit flammenden MGs aus der Reserve kamen, das Rifleplatoon fast komplett zusammenschossen und dann das Assaultlatoon angriffen und vom Obejctive trieben.
Das Rifleplatoon floh daraufhin vom Tisch und ich war immerhin eine weitere Runde im Spiel.
Seine vierte und letzte Runde ist einfach erzählt: die Portees fahren den Panthern in die Seite, das Assaultplatoon schickt die PIAT vor und ein Panther wird von ihr gebailt, woraufhin er von der Infanterie im Nahkampf eingesammelt wird.
Die Portees schaffen es zwar nicht den Panther zu zerstören, aber seine Humber fahren auf der anderen Flanke meine Paks platt, worauf ich unter halbe Sollstärke falle und dank meines zerstörten Chefs automatisch die Kompaniemoral vergeige.
Ein glorreiches 6:1 für die Reccesquadron von Paul.
Das Spiel war gut und hart, aber ich hatte aufgrund von Pauls überlegener Spielstärke und des massiven schnellen Angriffs, kaum eine Chance.
Ich denke diese Selbstkritik ist in Ordnung und wohl nicht ganz an den Haaren herbeigezogen.
Jedenfalls hatten wir ein faires Spiel und haben uns gut verstanden.