Hallo Community,
das ETC ist grad vorbei, wir sind alle wieder gelandet und hatten zugegebenermaßen gute und schlechte Zeiten in Athen.
Doch bevor ich nun anfange, Ursachenforschung über das schlechte Abschneiden zu betreiben (11. Platz zusammen mit den Ösis, übrigens Respekt dafür..) will ich mich in erster Linie und zuerst bei meinem Team bedanken. Hinter euch liegen ereignisreiche und anstrengende Monate, die wir zusammen verbringen durften.
Schon der Start in das diesjährige ETC war .. nun sagen, wir suboptimal ist so ziemlich das netteste Wort mit „S“, welches mir dazu einfällt. Die Querelen um die Teamcaptainwahl im August war so ziemlich das unwürdigste Schauspiel in der letzten Zeit.
Die ursprüngliche Bewerbung hatte ich lediglich geschrieben, da Stefan (unser Captain) nicht mehr konnte. Unglücklicherweise bin ich direkt nach Schreiben der Bewerbung in den Urlaub gefahren und habe von den ganzen „Diskussionen“ erst erfahren, als ich wieder heile (witziger Weise aus Griechenland) gelandet bin. Die ganze „Show“ hat leider zu 2 Problemen geführt, weswegen ich sie überhaupt nur erwähne.
Viele hat es einfach nur genervt, und damit hat auch leider das Interesse an dem ETC nachgelassen. Viel gravierender ist jedoch, dass einige der spielstärksten Spieler auch aufgrund des Verlaufes auch nicht mehr mitfahren wollten. Hierdurch wurde die Anzahl der möglichen Teammitglieder reduziert.
Beworben haben sich schließlich nur 9 tapfere Recken, allesamt gute Spieler, welche jedoch wussten, welche Probleme da kommen werden.
3 dieser 9 erklärten relativ schnell, dass sie lediglich Ersatzspieler seien. Ich bin diesen 3 Spielern übrigens sehr sehr dankbar, dass sie sich bis zuletzt auf einen möglichen Ausfall vorbereiteten. Vielen Dank dafür, das ist auch nicht selbstverständlich.
Aufgrund der Anzahl von 6 Spielern stand das Team dann auch recht schnell..
Ich habe noch versucht, während und auch nach der Wahl erfahrene Spieler ins Team zu holen, jedoch war die Wahl und die Epoche für die Spieler Abschreckung genug.
Alle diejenigen von euch, die meinen, Leistungen unserer Spieler auf dem Turnier zu kritisieren, sage ich ehrlich folgende Worte: Bevor ihr sie kritisiert oder verurteilt, fragt euch mal lieber, warum ihr euch nicht beworben habt. Es ist immer leicht, im Nachhinein alles zu kritisieren und vieles ist auch berechtigt, jedoch bitte ich alle Beteiligten, daran zu denken, dass der Beitrag für das ETC von vielen gleich 0 war. Die Menge an konstruktiven Diskussionen auf unsere Threads ist bescheiden.
Ab Oktober begann dann die Vorbereitung. Ich habe auch einige Turnierveranstalter angesprochen, unter anderem auch die der Größten, ob sie vielleicht für die Unterstützung des Teams mal auf MW statt auf LW umschwenken würden. Leider stoß das nicht auf Gegenliebe, so dass die Anzahl der MW-Turniere im Vergleich zu unseren europäischen Nachbarn gering war.
Aufgrund der Zusammenstellung des Teams (ein Bremer, ein Hamburger, ein Dortmunder, 3 Hannoveraner) waren wir auf einige Teamtreffen eingestellt. Leider leider hatten 2 der Spieler keine Spielergemeinschaft in ihren jeweiligen Wohnorten, so dass die Wochenenden zum Spielen ausreichen mussten. Die Opferung der Wochenenden für regelmäßige Treffs hat einiges Abverlangt, da man ja Arbeit, Familie und sonstige Freunde die man so hat auch noch unter einen Hut bekommen musste. Leider ist dies auch einer der ersten Kritikpunkte, die auch im Team immer wieder aufkamen. Mehr Spielpraxis hätte gut getan und wahrscheinlich auch ein paar Siege mehr möglich gemacht. Aber man lebt ja leider nur einmal und der verdammte Tag hat nun mal nur 24 Stunden. In der Vorbereitungszeit lagen zudem einige Ereignisse im Leben der jeweiligen Spieler (Krankheiten, Hochzeiten von besten Freunden, meine erste Tochter) die irgendwie ablenkten…
Nach der Auswahl der Armeen haben sich doch tatsächlich 5 der 6 Spieler nahezu neue Armeen gekauft oder zumindest den Zinnberg bemalt. Meinen Respekt hierfür. Alle Spieler haben immer wieder zu verstehen gegeben, dass sie natürlich nur mit eigenen Figuren spielen würden und natürlich auch entsprechend alles nötige kaufen würden.
MW ist leider eine sehr stiefmütterlich behandelte Epoche der letzten Jahre, so dass die Listenauswahl nicht einfach war. Wir rechneten mit vielen schweren Panzern und dies ist auch eingetroffen. Was wir unterschätzt haben, ist die Anzahl der „Blockerlisten“ mit extrem defensiven Infanterie- und Mech-Listen. Einige Nationen (England) hatten leider sehr defensive Listen mit vielen Platoons, welche in dev. Battles brillieren können. Gegen diese Massen hatten wir nicht genug eigene Listen, das ist ein Kritikpunkt der berechtigt ist, war auf dem ETC jedoch nur gegen die Engländer entscheidend, die dann leider im „Pincer“ ihre Listen ausspielen konnten.
Wir als Team haben jedoch relativ früh in der Findungsphase zu verstehen gegeben, dass diese 12 Platoon Inf-Listen ohne mobiles Element nicht unser Spielstil ist.
Keiner der Spieler wollte eine Liste bauen, bei der er 3 ½ Stunden nix macht, außer den obligatorischem Beschuss und Gesave. Man kann das zu Recht kritisieren, jedoch ist es immer besser, wenn ein Spieler Spaß am Spiel hat und auch eine Liste spielt, die ihm zusagt, als einem aggressiven Spieler wie mir plötzlich eine alw. Defend Italienerliste zu geben. Ich kenne mich, selbst mit diesen Listen greife ich über Kurz oder Lang an, da ich diesen abwartenden, rein defensiven Spielstil totlangweilig. Man kann natürlich die Teamorder aufstellen, dass jemand das tun muss, aber mit Listen die man nicht mag, einen Stil zu spielen, den man nicht will, ist selten gut. (Defensiv spielende Spieler waren ja nicht verfügbar).
Nachdem die Listen der Gegner bekannt waren, ging es an das Paaren. Hier gibt es eine weitere kleine Stellschraube, die das Ergebnis besser gemacht hätte: die Selbsteinschätzung der Listen gegen andere Listen in den jeweiligen Missionen stimmte nicht immer. Manchmal unterschätzte man seine Armee, manchmal die des Gegners. Dies ist mit mehr Probespielen zu beheben, man kann jedoch nicht gegen alle 126 Listen Probespiele in allen Missionen machen, das würde bedeuten, dass jeder Spieler 756 Probespiele machen müsste. Jedoch ist die Menge an eigenen Spielen durchaus in Relation mit der Selbsteinschätzung zu bringen. Dies spiegelte sich tatsächlich in den abgegeben Punkten wieder. Und hier ist eine weitere Lehre aus dem ETC zu ziehen. Wenn man nicht die Zeit hat, intensiv in den vorherigen 6 Monaten seine eigene Liste immer wieder zu spielen, verliert man Punkte. In wie weit das entscheidend ist, muss jeder wissen, sehr erfahrene Spieler brauchen nicht mal ihre Liste spielen, um Paxis zu erlangen, aber schaden kann es nie.
Das Hotel war schnell gefunden, gute Flüge erst einige Monate vor Beginn der Reise. Shirts mussten organisiert, Give-aways besorgt, Urlaub eingereicht werden. Man merke langsam, dass das viel Arbeit bedeutete. Aber es machte Spaß. Die Treffen waren ein Heidenspaß, die Stimmung im Team passte und passt noch heute. Wir hatten tolle Treffen bei lustigen Spielen und gutem Essen.
Alle freuten sich geschlossen auf eine tolle Zeit in Athen und als es dann los ging, und alle endlich sicher in Athen landeten, waren wir guter Stimmung. Hotel war ok, für 300 € für ein Wochenende bekommt man halt nicht alles, aber der Pool war sauber, die Zimmer in Ordnung (David hat „nur“ eine Kakerlake gefangen..
) und das Meer direkt gegenüber.
Auch die Halle war eine extrem positive Überraschung. Eine ehemalige Olympia-Halle eben, gut gelegen, gut klimatisiert… nur die Toiletten… alter… diese Griechen… .
Nach gutem Essen und langen Gesprächen ging es dann zu den Spielen.
Diese werden in aller Ausführlichkeit von jedem Spieler einzeln beschrieben, deswegen spare ich es mir hier.
Kurze Zusammenfassung: Gegen die Portugiesen, die die Teamorder hatten, auf 0-0 zu spielen, war das 3:1 gut, die Paarungen klappten und hätten einige Würfelwürfe besser geklappt (z.b. hat mein Gegner in einer Runde 3 Marder, die ich mit Raketen getroffen hatte (AT6) mit einer 6 gesaved, ich habe 3 2en geworfen und es war noch nicht mal einer gebailed… danach waren die vorpreschenden Stuarts Geschichte.), hätte es auch ein 5:1 werden können. Nichts desto Trotz ein guter Start.
Danach ging es gegen die Dänen. Hier war ein 3:3 eher nicht so gut, es war mehr drin, auch hier hatten wir 4-5 gute Match-ups. Von Daher war ich als Kaptain nicht ganz so angetan vom 3:3, es war jedoch kein Beinbruch.
Der erste Tag endete eher positiv als negativ, die Stimmung war sehr gut. Es trübte uns nur das Wissen, dass wir gegen Brettharte Engländer am nächsten Tag in Pincer 4 harten def. Listen gegenüberstanden… und die Briten können was. Das ärgerlichste war, dass wir gute match-ups hatten, aber die Briten in einigen Spielen mehr Glück, in einigen auch die etwas besseren Spieler hatten und das die Listen ihnen in der Mission halfen. Ein 1:5 gegen England ist zwar kein Weltuntergang, da die auf Top-Niveau spielen, es ist jedoch Schei….!!
Danach kamen die Schotten, und hier war es eine Kombination aus allem Möglichen, warum wir dieses Spiel abgaben. Es war ein 2:2… und damit definitiv unser nicht würdig. Gegen die Engländer kann man mal verlieren.. auch in Serie… aber gegen die Schotten nur ein 2:2… ohne die Leistung der Schotten herabwürdigen zu wollen, das sind auch alles gute Spieler… das Ergebnis deprimierte uns.
Es kam jedoch noch schlimmer. Am 3. Tag ging es gegen die Griechen. Und schon abends im Pool wollten wir unbedingt 5 gute Paarungen… ein Missmatch hatten wir einkalkuliert… aber mit 4-5 Siegen gerechnet…Beim Paaren kamen auch 5 gute Matches für uns raus… ein Mismatch gibt es fast immer..diesmal traf es mich und ich war bereit, mich für den Sieg des Teams in den Tod zu stoßen…. Jedoch kam ein 2:4 raus… das so ziemlich niederschmetternste Ergebnis auf dem Turnier… grad gegen die Griechen, die nicht über die spielstärksten Gegner verfügten. Die Gründe sind mannigfaltig und werden in den einzelnen Besprechungen noch mal genannt… jedoch ändert es nichts daran… hätten wir die so wie geplant und gefordert besiegt, dann wären wir wieder weit oben gewesen.
Aufbauarbeit, auch moralisch war gefordert, da alle deprimiert waren.
Zuletzt kamen die Türken. Dazu ist nichts zu sagen, auch hier klappten die Paarungen und unser 5:1 ist nur deswegen erwähnenswert, da dass 6:0 eigentlich drin war.
Ein paar Worte zum Abschluss: Das Team war sehr harmonisch… trotz der Nierschläge gab es einen guten Teamgeist… wir hatten viel Spaß und eine schöne Zeit in Athen. Viele Dank für die vielen schönen Tage (und schlaflosen Nächte). Ihr habt alle viel Geld (mind. 800 € pro Person glaub ich) und Zeit investiert… wir wussten alle, dass wir dieses Jahr nicht ganz oben mitspielen können. Es ist nicht alles gelaufen, aber ihr habt uns gut vertreten. Wir wurden bei allen Teams (außer dem griechischen ) mit offenen Armen und viel Hallo begrüßt. Ich hatte noch nie so viele Trikottausch-Anfragen wie dieses Jahr, selbst gegen Nationen, gegen die wir nicht gespielt haben (Es waren 9…). Viele bestanden auf Gruppenfotos und den Austausch von Adressen.. es wurden einige neue Freundschaften geknüpft und unsere Armeen wurden zumindest vom bemalerischen Standpunkt aus bewundert.
Die Aussenwirkung war bemerkenswert und fast alle haben uns ein „bis zum nächsten Mal“ gewünscht. Dies war dieses Jahr noch ausgeprägter als sonst… also zumindest wart ihr tolle Botschafter.
Was kann man besser machen:
Mit Sicherheit einiges…
mehr Leute sollten sich nicht nur hinterher beim Meckern einbringen, sondern als Spielerkandidaten und als kreativer Part im Forum…
die Turnierorgas sollten z.b. ab heute alle LW Turniere mit 1625 Punkten laufen lassen (ETC2017), da dies enorm viel bringt… auch wenn das die Orga für 2016 anders sahen… uns haben die MW-Turniere gefehlt
Mehr Spielpraxis, auch um individuelle Fehler, die es gab, auf ein Minimum zu begrenzen.
Was ich mir wünsche:
Eigentlich in erster Linie für meine Spieler, dass sie mit Respekt behandelt werden und gewürdigt wird, was sie geleistet haben, auch wenn es einigen (auch uns selbst) nicht reicht.
Und vorallendingen, dass das nächste Team, wie auch immer es aussehen wird, einen ähnlichen Teamgeist hat, wie das diesjährige…
Vielen Dank Jungs ….