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Autor Thema: ETC ´16 - PzSpäh - Deutsche Keksdosen an Athens Ostfront  (Gelesen 20281 mal)

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Offline WehrwolfKommando

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Moin Jungs,

Das ETC ist gelaufen - und ich bin froh deshalb. Zum einen geht eine lange Phase der zeitlichen Entbehrungen vorbei, zum anderen fällt der Druck, der auf mir (und wahrscheinlich auch den anderen) gelastet hat, nun langsam von mir ab.  :victory:

Was nicht heißen soll, dass ich es nicht genossen habe mich vorzubereiten, die Armee zu bemalen und im Endeffekt auf diesem schönen Turnier zu spielen, wohlgemerkt mit sehr großem Spaß an der Sache! :)

Der Weg zu meiner Teilnahme als Spieler war lang und lange Zeit von meiner Unentschlossenheit geprägt, überhaupt teilzunehmen. Dies änderte sich aber sehr schnell, nach dem viele Bewerbungen ausblieben und auch die Teilnahme einiger Ersatzspieler nicht sicher war.

Zu diesem Zeitpunkt hatte ich mich bereits innerlich für die Panzerspähkompanie entschieden, da ich, wenn möglich, bisher immer viele mechanisierte Listen gespielt habe.
Diese Wahl geschah aus ein paar Gründen:
1. die gepanzerten Panzergrenadiere hatte ich vorher im LW lange gespielt und ich wollte etwas neues ausprobieren/intensivieren
2. gefiel mir die Mobilität und Feuerkraft der Liste (die trotz ihrer Winzigkeit nicht zu unterschätzen ist)
3. hatte ich bereits ein paar Spiele mit einer LW-Späh gemacht und konnte so ein paar Erfahrungen sammeln.

Nach einigem hin- und her und ein paar Änderungen, kam dabei dann folgrende Liste heraus, die ich dann auch so in den Feuersturm ETC schmiss:

HQ: 8-Rad
CP1: 223, 2x 222
CP2: 3 Panhard
CP3: 2 8-Rad
WP1: 2 8-Rad mit 7,5cm Stummel
WP2: gepanzertes Aufklärungsplatoon in klein mit Knacker und 3 SdKfz 250 (1x mit 3,7cm Pak)
WP3: 3 Pak 38
Sup1: 3 Marder I
Sup2: 2 Panther D
Sup3: Batterie mit 2x 10,5cm lFH 18

Viele werden fragen, warum ich so viele kleine Platoons oder halbe Batterien spiele. Die Antwort lautet schlicht "möglichst große Flexibilität".
Die Liste sah vorher etwas anders aus und beinhaltete nicht die, für meine Aufgabe der Panzerabwehr, wichtigen 5cm Pak, die mit ihrer RoF, gerade gegen Tankovys, einiges herausreißen können.
Stattdessen war ein vierter Marder geplant und die Infanterie nicht klein sondern in groß gekauft.
Dafür war die Liste jetzt sehr flexibel einsetzbar. Einzig die kleine 5-Mann Infanterie störte mich persönlich, riss aber im Laufe der Testspiele immer wieder gute Aktionen und war vorsichtig eingesetzt auch öfter mal der Matchmaker.

Nach dem ich nun bis fast zum letzten Tag  vor dem Abflug an meiner Armee gepinselt hatte, ging es morgens zum Airport Hannover und die Reise begann...

Wir flogen in ein Land der trockendsten Sommerhitze und der eiskalten Nebular-Frost-Klimaanlagen aus der Eishölle von Leng.

Das Hotel war nah an der Hauptverkehrsstraße zwischen Athen und dem Hafen Piräus gelegen, machte einen guten Eindruck und allgemein war unsere Stimmung sehr gut. Ich war zusammen mit Marc (als einzigem anderen Raucher) auf dem Zimmer und nachdem wir uns arrangiert hatten, begann das Turnier auch schon recht bald am nächsten Morgen.

Da ich bereits 2013 in Novi Sad in Serbien auf dem ETC für Team Germany gespielt hatte und dort immerhin drei von fünf Spielen für mich entscheiden konnte (seinerzeit mit der mechanisierten Kampfgruppe Knaust), nahm ich mir wiederum vor, drei Siege zu erspielen. Dass dies dieses mal leider nicht geklappt hat, entnehmt ihr gerne den folgenden Spielberichten.

tbc...
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Offline WehrwolfKommando

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Re: ETC ´16 - PzSpäh - Deutsche Keksdosen an Athens Ostfront
« Antwort #1 am: 10. August 2016, 20:36:03 »
Tag 1
Freitag der 05.08.2016

Nach dem wir aufgestanden waren und alle doch recht fit und gut gelaunt am Frühstückstisch gesessen hatten, ging es zur Location, einer Halle, die ursprünglich einmal für die olympischen Meisterschaften in Athen gebaut worden war. Eine hammer Location, besser als alles was ich und die anderen bisher erlebt hatten. Abgesehen von den Toiletten... naja.

Da wir schon vorher wussten gegen welche Nation wir unser erstes Spiel bestreiten sollten: Portugal in "Dust up", waren wir guter Dinge und konnten einige unserer erdachten Paarungen gegen die gegnerischen Listen umsetzen.

Ich spielte gegen Carlos und seine US Rifle Company. Das war eine Paarung, die nicht mein Traum, aber in jedem Fall eine gut zu gewinnende Partie sein konnte.

Die gegnerische Liste war ein hartes Brot mit ordentlicher Feuerkraft:
 
HQ mit 2 Zooks
2x Rifle Platoon mit Zook und 1x mit Commando Kelly
Weapon Platoon mit  LMGs und Mörsern
Pio Platoon mit 2 Zooks und PSV
3 57mm Paks
TDs mit 2 M-10
Recon Platoon mit 2 Jeeps und 2 M3A1
2x 105mm Ari
155mm Ari

da er sich zuerst eine Seite aussuchen durfte, entschied er sich für das Viertel mit den größten Wäldern. Einer direkt gegenüber meiner später eintreffenden Reserven, einer mitten in seiner Aufstrellungszone. Dies gab ihm schonmal sehr viel Deckung für seine Artillerie.
Ich wiederum hatte nur einen Hügel, Kornfelder und einen kleinen Wald am Rand meiner Aufstellungszone zur Verfügung.
Aufgestellt wurde bei ihm die Inf mit Kelly, die Pioniere, 57mm Pak, 155mm und eine 105mm Artillerie. Ich stellte die 222er Panzerspäh, Artillerie, Infanterie und 5cm ak auf.

Ich hatte den ersten Zug und nachdem ich mit meiner Recce-Bewegung schon einiges an Boden zu seiner nur schwach geschützen Flanke gut gemacht hatte, flakierte ich mit der Infanterie und der Recce unterstützt durch recht ineffektives Artilleriefeuer in den ersten Runden seine durch Pioniere gehaltene Flanke rüber zu seiner Reservezone.
Der nagriff ging auch erst recht gut, da ich einige Teams der Pios durch Beschuss und Angriffe ausschalten konnte und meine Infanterie seine 155er anging und bis auf ein Geschütz im Nahkampf ausschalten konnte.
Derweil traf schon in der dritten Runde sein Recon Platoon ein und verwickelte meine Spähwagen in ein Gefecht, das auch die US-Artillerie mit ToT-Schlägen unterstütze.
Somit verlor ich hier erst die Recce und dann auch irgendwann die Infanterie, die es immerhin geschafft hatte sich durchzukämpfen und in seinem mittleren Wald festzubeißen.
Da ich erst mit dem 5ten Spielzug die ersten Reserven bekam, wurde es langsam brenzlig und ich schickte die Panhards in meine Aufstellungszone rüber, während Panther, Marder und Kanonen-8-rad langsam die Pak, Artillerie und seine Infanterie kleinschossen (Er verlor die Pioniere und dann endgültig die schwere Artillerie).

Sein Reserve-Rifleplatoon griff derweil meine Auftsellungszone an, wurde aber von Panhards und Artillerie aufgehalten. Währenddessen versuchte er seine TDs in Position zu bringen, was ihm aber nicht sehr gut gelang (ich erschoss die SecSec und er musste sie dann recht unvorteilhaft aufstellen).
Nun war ich in einer guten Angriffsposition mit Panthern und Recceautos und hätte in meiner folgenden Runde wohl das Objective von Kellys Platoon gesäubert und warscheinlich auch die beiden M-10 erschossen, aber es kam zum Time-Out und wir brachen das Spiel ab.

Carlos war ein sehr angenehmer und fröhlicher Genosse, mit dem es viel Spaß gemacht hat zu interagieren und zu spielen. Dies galt für alle Portugiesen und so war es ein schöner Turnierstart trotz des 3 zu 2 Unentschiedens.

Team Germany machte 3 Siege, ein Spiel ging an Portugal und zwei gingen unentschieden aus. Das war doch schon mal ein passabler Start! :)



In Spiel 2 traten wir gegen Team Denmark an. Allgemein ein witziger und abgedrehter Haufen Tunichtgute, wie wir auch, mit denen wir schon vor der Partie witzige Gespräche geführt haben. Das Spiel versprach also sehr angenehm zu werden. :)

Ich trat gegen Morten Schmidt an, der sehr stolz war sein erstes ETC spielen zu können.

Seine Liste war die folgende:

Panzergrenadierkompanie
HQ mit Knackern
Remer im Schwimmwagen
2 volle Platoons mit Knackern
2 Pak40
Tiger I
2 StuG G
captured KV
2 gepanzerte Sdkfz 7/2 Flakwagen

Gespielt wurde Breakthrough. Eine Mission die mir als Angreifer gegen eine Infanteriekompanier so gut wie jeden Trumpf in die Hand gab...

Morten entschied sich für zwei viertel, die Objectives wurden platziert usw. Er attachte jeweils eine Pak 40 an seine Grenadiere, stellte diese recht konzentriert auf einer Flanke auf und hielt die andere Flanke mit seinem Tiger.

Aus der Reserve schickte ich Infanterie und Panhards.

Das Spiel begann recht unangenehm für mich... nachdem ich vorgeprescht war, Deckung ausnutzte und wenig schoss, schaffte er es einen Treffer eines Panthers auf seinen Tiger zu saven, bekam im selben Atemzug Reserven und erschoss mit dem auftauchenden KV auf die 6 einen meiner Marder.
Und so ging es weiter.
Meine Angriffsbemühungen scheiterten an den Pak 40 und auch an dem Tiger:
die Paks saveten in mehreren aufeinanderfolgenden Runden schwersten Beschuss einfach Weg. Höhepunkt war der 4te Spielzug in dem eine Pak 4 Schüsse von Mardern und Kanonenwagen einfach überlebte ohne dass ich Firepower würfeln konnte.
Der Tiger wiederum bailte einen Panther, überlebte gebailt zwei Treffer durch den anderen Panther, stieg wieder ein, nur um einem Panther in die Seite zu fahren und ihn zu erschießen.
Nach diesem ganzen Intermezzo und unglaublich effektivem Beschuss seinerseits, konnte ich gerade einmal ein StuG, ein paar Infanteristen und die Flak aus dem Spiel nehmen, bevor meine Kompanie aufgerieben wurde... ein 5:2 für ihn.

Wir waren beide danach der Meinung, dass er eigentlich keine Chance hatte und seine Würfelwürfe das Spiel sehr deutlich zu seinen Gunsten beeinflusst haben. Aber nun gut, verloren ist verloren. Wir hatten Spaß und haben viel gelacht, als es irgendwann einfach nurnoch lächerlich war wieviele gunsaves usw. er bestand. :D

So endete der erste Spieltag, zwar etwas demotivierend, aber recht entspannt.

Wir fuhren in die Innenstadt um etwas in einem griechischen Restuarant zu essen und schauten uns das Touristenviertel an.  8)

Am nächsten Tag sollte das Verderben in Form des englischen Teams auf uns warten...  :girl_werewolf:

tbc...


Hier unterbreche ich meine Berichterstattung bis nächste Woche Montag (ich mache Urlaub) und hoffe ihr habt erstmal etwas zu nettes zu lesen. Falls Fragen bestehen: fragt, ich antworte bei Gelegenheit! :)

Be mediaeval boyz!

Offline Neth Havoc

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Re: ETC ´16 - PzSpäh - Deutsche Keksdosen an Athens Ostfront
« Antwort #2 am: 11. August 2016, 13:09:10 »
Danke für die Schilderung deiner Eindrücke, interessant zu lesen! Ich freue mich auf mehr! :)

Offline wolflord

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Re: ETC ´16 - PzSpäh - Deutsche Keksdosen an Athens Ostfront
« Antwort #3 am: 11. August 2016, 17:32:03 »
Ui, das hört sich ja so an, als wenn dein dänischer Wikinger vor dem Spiel den Würfelgöttern ein paar Jungfrauen geopfert hat.  :girl_hospital:

Schöner Bericht und ich bin mal gespannt wie sich deine Spähwagen in den restlichen Spielen geschlagen haben.


Viele Grüße
Wolflord
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Offline Zauberlehrling

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Re: ETC ´16 - PzSpäh - Deutsche Keksdosen an Athens Ostfront
« Antwort #4 am: 12. August 2016, 08:30:16 »
Hey Sven,

auch wenn es teilweise nicht so lief, wie du es dir erwartet hast, vielen Dank für den Trikottausch!

Schönen Urlaub noch!

Offline WehrwolfKommando

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Re: ETC ´16 - PzSpäh - Deutsche Keksdosen an Athens Ostfront
« Antwort #5 am: 15. August 2016, 19:26:09 »
Hallo,

erstmal danke für die netten Antworten und Aufmunterungen! :)

Hier kommt der zweite Teil meines After-Action Reports...

Tag 2
Samstag der 06.08.2016

Das erste Spiel des Tages sollte im "Pincer" gegen England stattfinden. Ein Pairing, dass wir uns so nicht gewünscht hatten, da von vorneherein klar war, dass die englischen Listen allesamt sehr stark in den defensive Battles sein würden.

Ich wurde gegen die Liste von Paul gepaart, der die 1. Army Recce Squadron spielte. Dies war eigentlich eine recht gute Paarung für mich, allerdings war die gegnerische Liste mit 12 Platoons sowohl im Angriff als auch der Verteidigung ziemlich hart aufgestellt.

Hier die Liste:
HQ: Humber LRC III
CP1: 3 Humber LRC III, 2 Humber III
+2x 3 Carrier mit 50cals
CP2: 2 Humber LRC III, 1 Humber III
+2x 3 Carrier mit 50cals
CP3: Assault Platoon mit Piat
2x 4 6pdr Portees
Field Platoon Royal Engineers (die er in diesem Spiel als Rifle Platoon aufstellte)
2x 4 25pdr Troops
Limited Hurricane AirSupport

Wir würfelten darum wer verteidigen würde: nach zwei draws (2 und 3), erwürfelte er sich das Privileg angreifen zu dürfen. Mit den Worten: "I think this is a lost game for me..." (sinngemäß), fingen wir an das Spielfeld vorzubereiten.

Ich entschied mich für die Hälfte mit vielen Kornfeldern und einigen Gebäuden auf diesem Wüstentisch, um möglichst gute Sichtlinien ziehen zu können und einige ambush-spots zu haben, auch wenn er mich mit seinen extrem vielen Recce-Einheiten swarmen würde.

Aufgestellt habe ich dann: Infanterie mit 250ern, Pak38 (im Ambush), die 223/222 und die Artillerie. Die Überlegung war, ihn mit seiner Artillerie möglichst schlecht treffen und smoken zu lassen und mit den Panthern usw. aus der Reserve reagieren zu können (hier auch gerade wegen des Airsupports.
Infanterie und Recce hielten das vordere Objective und blockierten eine Straße, während die Artillerie das hintere Objective deckte.

Seine Aufstellung war agressiv und er stellte alles, sogar die Artillerie, möglichst weit vorne auf.
Das Spiel begann mit den Recce-Bewegungen. Ich verschob meine Recce nach vorne, musste sie aber in Deckung lassen und konnte seine Bewegungen nicht besonders gut einschränken und so konnte Paul recht weit vorziehen.

Sein erster Spielzug begann dann mit dem vorziehen aller Einheiten, inklusive seiner Infanterieeinheiten, aufgesessen auf je einer Carrierpatrol.
Er zog auf der mittleren Straße eine LRC/Humber Patrol vor und raste auf mein hinteres Objective zu. Seine Carrier, Portees und Infanterie nutzen Wald und andere Deckung und waren schon im ersten Spielzug gefährlich nah zum vorderen Objective.
Die Schussphase war ein absoluter Graus. Erst nebelt er meine 250er und die Recce und beginnt dann in aller Seelenruhe mit 50cals und Humbern auf meinen Einheiten herumzuschießen. Selbst ohne aufhebens vom gone to ground, werden alle 3 Fahrzeuge meiner 222er Patrol gebailed, das Infanterieplatoon gepinnt und auch ein 250er gebailed. Das ging noch recht glimpflich aus, zeigte mir aber schonmal wie viel Feuerkraft seine Einheiten kumuliert hatten.

Ich hielt meinen Ambush zurück, um eine eventuelle Lücke im nächsten Spielzug stopfen zu können, entspinnte Infanterie und ließ die Recce-Autos allesamt wieder einsteigen. Puh!
Bewegung fand bei mir keine statt, da ich die volle Feuerkraft meiner vorhandenen Geschütze ausnutzen wollte.
Mein Feuer blieb bis auf eine Ausnahme ineffektiv: meine 222er zerstörten die beiden auf der mittleren Straße vorpreschenden LRCs, sonst konnte mein konzentriertes MG-Feuer keinen Erfolg erzielen und die Artillerie rangte zwar ein, konnte aber nur eine Einheit Portees pinnen.

Ich hatte schon ein schlechtes Gefühl, als ich meinen Spielzug beendete und er seinen zweiten begann.
Paul zog wieder seine Einheiten vor und umfasste mit 3 Carrierpatrols, zwei Infanterie-Einheiten und seinen Portees meine Infanterie.
Auf meiner rechten Seite zog er seine angeschlagene LRC Patrol hinter die Deckung von Mauern und Gebäuden zurück.
Jetzt waren ausnahmslos alle seine Einheiten in Schussposition und ein Hagelsturm aus Feuer ging auf die wenigen Fahrzeuge und Infanteristen der deutschen Aufklärungseinheit nieder.
Das Feuer der Portees zerstörte eines meiner Sdkfz 222 und bailte die anderen Fahrzeuge der Einheit.
Konzentriertes 50cal-Feuer erschoss einen meiner wenigen Infanteristen, die Humber zerstörten ein Sdkfz 250 und bailten das 250er mit 3,7cm Pak, während seine Artillerie größtenteils ihre Ziele verfehlte.
Zu allem Überfluss war eine Hurricane aus den Wolken gestürzt und warf eine Bombe in meine Artillerie, die aber zum Glück nicht traf.
Meine Sdkfz 222er Einheit hielt stand und floh nicht vom Feld.
Meine Aufklärer quittierten diesmal den Dienst und flohen zusammen mit meinem überlebenden Sdkfz 250 vom Feld.
Nun griff eine Carrier-Patrol meine Infanterie an, die aber dank massiven Abwehrfeuers einen bailen konnte und einen weiteren im Nahkampf zerstörte. Einen Test konnte ich so leider nicht erzwingen, aber immerhin war der erste Angriff abgewehrt worden.

Nun war ich in arger Bedrängnis und zündete meinen Pak-Ambush. Den musste ich aufgrund seines massiven Angriffs und die Schwarmtaktik seiner Recce-Einheiten recht weit hinten aufstellen. Allerdings hatte ich trotzdem gute Schusskanäle offen.
Die Infanterie entpinnte sich erneut.
Mein Feuer war recht effektiv diese Runde (jedenfalls was das bailen diverser Carrier anging). Mein MG-Feuer, Artilleriebeschuss und das eingreifen meines Kommando 8-Rad bailten immerhin 5 Carrier und zerstörten einen weiteren. Die Pak versiebte grandios viele Schüsse auf 3en und 4en und konnte keinerlei Erfolge erzielen.
Um wenigstens ein bischen was zu erreichen griff ich mit einem Infanteristen die fast vollständig gebailten Carriereinheiten an. 6 Schuss defensive Fire beendeten den kühnen Vorstoß aber sofort und ließen mir nurnoch drei Mann auf dem Objective übrig.

Der dritte Spielzug sah ähnlich aus, wie die vorhergehenden: er stieg mit dem Groß der Carrier ein, brachte seine beiden Infanterieeinheiten in Position, erschoss wieder einen Infanteristen (die Standhaft blieben), zerstörte meinen Kommando 8-Rad und griff dann mit der Infanterie an. Zwar wurden zwei britische Rifleteams zerstört, diese beendeten den Nahkampf dann aber sofort und schickten die verbliebenen deutschen Grenadiere zu ihren Kumpels auf mein Tablett.
Es wurde konsolidiert und wenn ich nun keine Reserven bekommen würde, sähe es wirklich finster aus.

Ein letzter Lichtblick des Spiels waren jedoch die Panther, die mit flammenden MGs aus der Reserve kamen, das Rifleplatoon fast komplett zusammenschossen und dann das Assaultlatoon angriffen und vom Obejctive trieben.
Das Rifleplatoon floh daraufhin vom Tisch und ich war immerhin eine weitere Runde im Spiel.

Seine vierte und letzte Runde ist einfach erzählt: die Portees fahren den Panthern in die Seite, das Assaultplatoon schickt die PIAT vor und ein Panther wird von ihr gebailt, woraufhin er von der Infanterie im Nahkampf eingesammelt wird.
Die Portees schaffen es zwar nicht den Panther zu zerstören, aber seine Humber fahren auf der anderen Flanke meine Paks platt, worauf ich unter halbe Sollstärke falle und dank meines zerstörten Chefs automatisch die Kompaniemoral vergeige.
Ein glorreiches 6:1 für die Reccesquadron von Paul.

Das Spiel war gut und hart, aber ich hatte aufgrund von Pauls überlegener Spielstärke und des massiven schnellen Angriffs, kaum eine Chance.
Ich denke diese Selbstkritik ist in Ordnung und wohl nicht ganz an den Haaren herbeigezogen.
Jedenfalls hatten wir ein faires Spiel und haben uns gut verstanden. :)
Be mediaeval boyz!

Offline Leucoplast

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Re: ETC ´16 - PzSpäh - Deutsche Keksdosen an Athens Ostfront
« Antwort #6 am: 15. August 2016, 19:50:50 »
Alter Schwede,das ist aber auch ein knallhartes Listenkonzept aus der britischen Ecke. Da stand´s du echt mit dem nackten Arsch an der Wand  :-[..  Schade , dass dein Assault auf die Carrier abgeschlagen wurde. Das sind so Spiele,wo man nach jedem Strohhalm greift.Und dann klappen Sachen nicht, die eigentlich locker funktionieren sollten.
 Trotzdem wacker geschlagen. :superstition:

Offline WehrwolfKommando

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Re: ETC ´16 - PzSpäh - Deutsche Keksdosen an Athens Ostfront
« Antwort #7 am: 15. August 2016, 20:25:10 »
Das zweite Spiel des Samstages führte uns gegen Team Scotland im "Free for all".

Ich zog gegen eine andere mechanisierte Kompanie oder besser Bataillon ins Feld: Die Guards Motostrelkovi von Martyn.

Martyns Armee war ein riesiger Klotz aus unglaublich vielen Gunteams:

HQ mit Kommissar
2x 9er Motostrelk (1x SMG, 1x R/MG)
2x 6er 82mm Mortars
4 45mm Guns
6 120mm Mortars
2x2 Zis-2 Paks
Artillery Bataillon mit 12 Zis-3
3 BA-64

Der Tisch war stark mit größeren Gehöften, linearem Terrain und einigen Wäldern und vielen Hügeln vollgestopft, hatte aber auch gewisse offene Flächen.
Durch die Gegebenheiten des Spieltisches, entschied ich mich möglichst im Laufe des Spiels aggressiv vorzugehen und meine Mobilität auszunutzen.

Nachdem die Objectives platziert wurden, stellten wir abwechselnd unsere Einheiten auf.
Am Ende standen auf seiner linken Seite: 45mm Pak und Zis-2 auf einem Hügel, umringt von einer Infanterieeinheit, dahinter verborgen die schweren Mörser und eine 82mm Mörser-Einheit. Mittig nochmal Zis-2 und die Ba-64, flankiert von der zweiten Mörsereinheit und rechts bis in die Mitte gezogen die Zis-3 mit einem weiteren Infanterieschirm.

Bei mir standen links: Infanterie, 8-Rad und Kanonen-8-Rad, Panther. Danach in der Mitte die Marder auf einem Hügel, daneben Panhards und Artillerie, und rechts die 5cm Pak und die 222er Recce-Einheit.

Der Spielbericht folgt dann morgen.

Be mediaeval boyz!

Offline wolflord

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Re: ETC ´16 - PzSpäh - Deutsche Keksdosen an Athens Ostfront
« Antwort #8 am: 15. August 2016, 20:46:37 »
Hmm, ich hätte ja anstelle der 222 lieber die Marder oder gar die Panther aufgestellt. Dann hättest du eine wesentlich höhere Feuerkraft zur Verfügung gehabt und viele der britischen gebailten Fahrzeuge hätten sicherlich gebrannt. Unter Umständen wäre es vieleicht auch nicht verkehrt gewesen die Ari in der Reserve zu lassen um so beides, Marder und Panther zu stellen.

Ansonsten sehr interessant zu lesen wie sich zwei Recce-Listen bekämpfen. Sieht man doch recht selten.


Viele Grüße
Wolflord
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Offline Timber

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Re: ETC ´16 - PzSpäh - Deutsche Keksdosen an Athens Ostfront
« Antwort #9 am: 16. August 2016, 10:13:40 »
Die Marder stellste nicht auf, weil die Futter fuer die .50cal sind, die sind so schnell weg, so schnell kannste nicht gucken und dann biste noch frueher auf CM-Check. Ausserdem hat man immer die nicht unberechtigte Hoffnung, mit dem eigenen Recce-Move ggfs den Gegner, gerade mit so ner Liste, in irgendeiner Form eine Fahrrunde zu blocken, aber sowas kann man immer nur direkt an der Platte erahnen, das kannste hier nicht mehr beurteilen, oder?
Panther waere mir wahrscheinlich auch eher eingefallen, aber auch das ist immer so ne Sache, die Teile sind ja nicht wirklich zahlreich und zaeh....

Offline WehrwolfKommando

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Re: ETC ´16 - PzSpäh - Deutsche Keksdosen an Athens Ostfront
« Antwort #10 am: 16. August 2016, 14:33:50 »
Die Panther sind zäh. Aber gegen zwei Batterien mit Mike Target wo ich die Schüsse brauche und gegen Flieger sehr anfällig. Das war die Intention das zu verhindern.
Be mediaeval boyz!

Offline wolflord

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Re: ETC ´16 - PzSpäh - Deutsche Keksdosen an Athens Ostfront
« Antwort #11 am: 16. August 2016, 19:29:58 »
Das mit dem Recce-Move ist durchaus ein Argument, aber meiner Erfahrung nach hatte dieser bei meinen bisherigen Spielen kaum einen Einfluß auf den Vormarsch des Angreifers (Hier jetzt auch nicht!) und stattdessen fehlte immer ein anderes kampfstärkeres Platoon welches im nachhinein besser von Anfang an auf der Platte gewesen wäre.

Ich denke das Aufstellen der Panthern hätte man riskieren können, immerhin ballert die Ari dann nicht auf andere Ziele. Und es ist eine starke Einheit, die der Gegner nicht ignorieren kann.

Klar sind die Marder empfindlich, aber soviel besser sind jetzt die SdKfz222 jetzt auch nicht gepanzert (sie wurden ja in dem Spiel auch ständig gebailt). Und feindliche Fahrzeuge die brennen können nicht mehr zurückschießen.


Viele Grüße
Wolflord




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Re: ETC ´16 - PzSpäh - Deutsche Keksdosen an Athens Ostfront
« Antwort #12 am: 16. August 2016, 21:23:59 »
Das Argument ist gut. Warscheinlich war es ein Fehler die Panther in die Reserve zu schicken.

Wie auch immer: ob es das Spiel entscheidend beeinflusst hätte, weiß eine Paralleldimension.
Trotzdem danke für den Input und die Diskussion!

@AAR: ich schaffe es leider heute und morgen nicht mehr zu schreiben. Ich hoffe auf mehr Zeit am Donnerstag.
Be mediaeval boyz!

 

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